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Die Tomatensaison ist in vollem Gange und nach und nach wandern meine Tomaten ins Glas. Über die Jahre sind viele Rezepte entstanden, die ich in meiner Vorratskammer nicht mehr missen möchte. Passierte Tomaten koche ich dabei mit Abstand am meisten ein. Damit bin ich immer schön flexibel und kann damit unzählige Gerichte kochen. Ohne viel Schnick-Schnack, einfach pures Tomatenaroma haltbar gemacht.
Wären da nur nicht immer die Schalen und Kerne übrig. Aber in meiner Küche kommt so schnell nichts weg, deshalb zeige ich Dir heute wie einfach du Tomaten verwerten kannst und auch aus den Resten noch das Beste rausholst.
Tomaten verwerten
Ich baue alleine deshalb schon gerne Tomaten an, weil ich damit so viele verschiedene Sachen herstellen kann. Egal ob ich passierte Tomaten, Tomatensugo, Ketchup oder Tomatenmark selber machen: Tomaten kann man einfach nicht genug haben.
Wenn du Tomaten verarbeitest, dann kannst du das quasi mit „Haut und Haaren“ machen. Bedeutet: Schale und Kerne kannst du grundsätzlich mitessen. Nur den Strunk solltest Du entfernen, denn er enthält das giftige Solanin. Die Konzentration ist zwar eher gering und eine Vergiftung bei normalem Verzehr sehr unwahrscheinlich. Aber davon mal ganz ab: so lecker ist der Strunk gerade bei größeren Tomaten nicht und daher kann er für mich weg.
Aber warum werden nun in vielen Rezepten die Schalen und Kerne von Tomaten entfernt? Das hat in erster Linie etwas mit dem Mundgefühl zu tun. Wenn du eine besonders sämige Konsistenz erreichen möchtest, dann können Schalen und Kerne durchaus als störend empfunden werden. Deshalb macht es für mich Sinn beides zu entfernen, zumindest bei manchen Tomatenprodukten. Ich mache das konkret in zwei Fällen: wenn ich passierte Tomaten einkoche und Tomatenmark selber mache. Bei allen weiteren Tomatenprodukten kommen bei mir in der Regel auch Haut und Kerne mit ins Glas.
Die Tomaten passiere ich mit einer Passiermühle, bei der das Fruchtfleisch von den Tomatenschalen und den Kernen getrennt werden. Ich möchte dir in diesem Artikel zeigen, das in diesen Resten noch jede Menge Geschmack steckt. Wenn Du in Zukunft also deine Tomaten verwerten möchtest, ohne Reste wegzuschmeißen, dann solltest du jetzt unbedingt weiterlesen. Denn damit kannst du der Lebensmittelverschwendung etwas entgegen setzen und hast am Ende ein tolles Produkt, das du vielseitig verwenden kannst.
Wie kann ich Tomatenschale und Kerne verwerten?
Wie kann ich jetzt also diese vermeintlichen Abfallprodukte sinnvoll verwerten? Die Antwort ist ganz einfach: Trocknen und mahlen! Einzige Voraussetzung: du hast die Tomaten vor der Verarbeitung gründlich gewaschen.
Aber wie kommst du jetzt an Haut und Kerne ran? Dafür gibt es verschiedene Methoden. Entweder du häutest die Tomaten vor der Verarbeitung oder passierst im Laufe des Arbeitsprozesses.
Zum Häuten der Tomaten ritzt du die Haut vor der weiteren Verarbeitung kreuzweise ein, am Besten auf der Unterseite. In einem Topf bringst du Wasser zum kochen. Gib die Tomaten dann für etwa 30 Sekunden in das kochende Wasser. In einer, mit Eis und Wasser vorbereiten Schüssel, lässt du die Tomaten dann kurz auskühlen. Danach kannst du die Haut mit einem kleinen Messer problemlos abziehen.
Alternativ lässt du die Tomaten so lange köcheln bis sie leicht zerfallen. Dann ist der optimale Zeitpunkt um die Tomaten mit einer Passiermühle*, auch Flottte Lotte genannt, zu passieren. Schale und Kerne bleiben dann in der Passiermühle und das Fruchtfleisch wird davon getrennt. Das ist die Variante, die ich persönlich vorziehe.
Tomatenschale trocknen – so geht’s
Die übrig gebliebenen Tomatenschalen und Kerne werden nun getrocknet. Dazu verwende ich mein Dörrgerät*, ein Backofen funktioniert aber genauso. Ich breite die Schalen und Kerne möglichst dünn auf dem Dörr- oder Backblech aus und lasse das ganze bei bei einer Temperatur von 60°C trocknen. Die Reste sind fertig gedörrt, wenn die Schalen beim zerdrücken in der Hand brüchig und richtig knusprig sind. Das ist für die Haltbarkeit unerlässlich. Nur wenn alles richtig gut durchgetrocknet ist, lässt sich das spätere Tomatenpulver lange aufbewahren.
Ich lasse die getrockneten Schalen und Kerne nun gut auskühlen. Anschließend vermahle ich beides mit meiner Gewürzmühle* zu einem feinen Tomatenpulver. Wenn du keine Gewürzmühle hast, dann kannst du das auch in einem Blender oder einer Kaffeemühle machen. Das fertige Pulver in einem luftdicht verschlossenen Glas aufbewahren. Am besten dunkel, dann hält sich das Tomatenpulver ewig und behält seine Farbe.
3 Ideen zur restlosen Verwertung von Tomaten
Vielleicht fragst du dich gerade, was du mit dem selbst gemachten Tomatenpulver machen kannst. Deshalb möchte ich dir nachfolgend ein paar Ideen und konkrete Rezepte bereitstellen, damit du siehst, wie vielseitig diese Resteverwertung ist.
Du kannst das selbst gemachte Tomatenpulver grundsätzlich überall dort einsetzen, wo du Tomaten verwendest oder ein wenig zusätzliches Tomatenaroma hinzufügen möchtest. Ich verwende es z. B. gerne in Suppen, Soßen oder auch als Bestandteil einer Marinade.
Bei Britta vom Blog Glasgefluester findest du eine schöne Anleitung, wie du aus den getrockneten Tomatenresten ein Tomatenschalensalz machen kannst. Das ist nicht nur lecker, sondern auch eine schöne Idee für ein Geschenk aus der Küche.
Aber das sind noch lange nicht alle Beispiele, was du mit deinem Zero Waste Tomatenpulver anstellen kannst. In den nächsten Abschnitten zeige ich Dir drei Rezepte, bei denen das Tomatenpulver zum Einsatz kommt.
Leckere Tomatenbutter zum Grillen

Mit deinem selbst gemachten Tomatenpulver aus Resten kannst du ruck, zuck eine leckere Tomatenbutter herstellen. Passt perfekt zu Baguette oder Ciabatta und ist mit seiner leuchtend roten Farbe ein echter Hingucker beim Grillen. Kombiniert mit Knoblauch eine tolle Alternative zur Kräuterbutter und so lecker!
Alles was du dafür brauchst:
- 100 g Butter
- 4 TL Tomatenpulver
- 2 – 3 Knoblauchzehen
- Salz & Pfeffer nach Geschmack
Die Butter aus dem Kühlschrank nehmen und ein paar Minuten bei Zimmertemperatur weich werden lassen. Sobald sich die Butter gut verrühren lässt, presst du den Knoblauch und gibst ihn mit allen weiteren Zutaten zur weichen Butter. Vermische alles gründlich und schmecke am besten noch mal kurz ab. Bis kurz vor dem Servieren im Kühlschrank lagern.
Frische Tomatennudeln selber machen

Frische Pasta ist für mich einfach unschlagbar lecker. Mit dem Tomatenpulver kannst deine selbst gemachten Nudeln ganz einfach färben und ihnen einen leichten Tomatengeschmack verpassen. Sieht toll aus und lässt sich getrocknet auch schön verschenken.
Für mein Grundrezept benötigst du pro Person:
- 100 g Mehl Tipo 00 oder Pastamehl ( 80% Hartweizendunst & 20% Weichweizendunst)
- 1 Ei
- 10 g Tomatenpulver
Verrühre das Tomatenpulver mit dem Mehl. Gib dann das Ei hinzu und verknete alles zu einem geschmeidigen Teig. Sollte der Teig je nach Eigröße noch etwas zu trocken sein, dann gib einen kleinen Tropfen Wasser hinzu. Knete ihn auf einer bemehlten Arbeitsfläche bis er nicht mehr klebrig ist. Das kann ein bisschen dauern. Forme ihn anschließend zu einer Kugel. Der Teig muss nun ruhen, dazu am besten in ein Bienenwachstuch oder Frischhaltefolie einwickeln damit er nicht austrocknet. Eine Stunde ruhen lassen.
Nach der Ruhezeit schneidest du die Kugel in mehrere Stücke und rollst du den Teig jeweils mit einem Nudelholz dünn aus. Die Teigplatte sollte so lange sein, wie deine Bandnudeln am Ende werden sollen. Nun wird der Teig gefaltet. Vorab verteilst du ein bisschen von deinem Pastamehl auf der Teigplatte. So verhinderst du, dass der Teig beim falten kleben bleibt.
Jetzt nimmst du das untere Ende des Teiges und schlägst ihn, je nach Länge, zwei bis dreimal nach oben. Das Ganze wiederholst du von der oberen Seite und schlägst nach unten ein. Die beiden Seite sollten sich nun gegenüberliegen. Jetzt kannst du den Teig mit einem Messer in schmale Streifen schneiden.
Die Bandnudeln werden nun in reichlich Salzwasser für wenige Minuten gekocht. Nach dem Kochen, das Nudelwasser abgießen und mit etwas Olivenöl beträufeln. Schon sind deine selbst gemachten Tomatennudeln fertig.
Mediterrane Gewürzmischung selber machen

Gewürze dürfen in meiner Küche nicht fehlen. Egal ob Kräuter, Knoblauch oder andere Gewürzzutaten – ich weiß gerne was drin ist. Deshalb stelle ich auch gerne mal meine eigenen Gewürzmischungen zusammen. Meine mediterrane Gewürzmischung basiert auf dem selbst gemachten Tomatenpulver und ist bei mir zum echten Klassiker geworden.
Neben dem selbst hergestelltem Tomatenpulver kommen noch weitere mediterrane Gewürze, wie z.B. Oregano aus dem Garten, zum Einsatz. Gewürze, die ich sehr häufig verwende, kaufe ich am liebsten in großen Gebinden ein und kann euch da den Onlineshop von Grubauer* sehr empfehlen. Tolle Qualität und gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Diese Zutaten benötigst du für meine mediterrane Gewürzmischung:
60 g Tomatenpulver
20 g Paprika edelsüß
2 g Chillipulver
20 g Knoblauchgranulat
10 g Selleriesamen
10 g Rosmarin (trocken)
10 g Oregano (trocken)
5 g Thymian (trocken)
75 g Meersalz
Alle Zutaten in einer Schüssel gut vermischen. Vermahle alle Zutaten zu einem gleichmäßigen Pulver. Das funktioniert ganz gut mit einem Blender, einer Kaffee- oder Gewürzmühle. Fülle die Gewürzmischung in ein luftdichtverschlossenes Glas und lagere es möglichst dunkel, damit die Farbe erhalten bleibt. Sofern alle Zutaten gut getrocknet waren, ist die Gewürzmischung sehr lange haltbar und macht sich, in einem schönen Glas verpackt, auch gut als Mitbringsel.
Die mediterrane Gewürzmischung ist vielseitig verwendbar. Ich verwende sie in Pasta- oder Pizzasoßen, in Suppen oder auch Shakshuka. Sie passt aber auch bei vielen Gemüsegerichten oder knusprigen Ofenkartoffeln.
Ich hoffe, ich konnte dich inspirieren deine passierten Tomatenreste weiterzuverarbeiten. Welche Idee gefällt dir am Besten? Hast du noch mehr Ideen, wie man sie restlos verwerten kann? Dann teile sie gerne in den Kommentaren mit uns.


