Wenn ich im Winter meinen Anbauplan mache, versuche ich eine gute Mischung hinzubekommen aus Gemüse, das wir sofort frisch verzehren, das sich gut im Keller lagern lässt oder durch Einkochen, Einfrieren und Co. haltbar machen lässt. Mangold fällt für mich gleich in zwei Kategorien: ich liebe es ihn direkt vom Beet zu ernten und mit in die Küche zu nehmen und zu verarbeiten. Er lässt sich aber auch hervorragend für den Winter haltbar machen. Was du beim anbauen von Mangold beachten musst, wie du ihn haltbar machen kannst und warum Mangold für mich der bessere Spinat ist, erfährst Du in diesem Artikel.
Inhaltsverzeichnis
Mangold anbauen
Mangold ist ein ideales Einsteigergemüse für deinen Selbstversorgergarten. Er ist nicht besonders anspruchsvoll was den Standort angeht, d.h. er mag Sonne, kommt aber auch mit halbschattigen Beeten zurecht. Der Mittelzehrer mag einen lockeren, nährstoffreichen Boden. Ich lockere den Boden deshalb mit einem Sauzahn und arbeite je nach vorheriger Kultur ein wenig Hornspäne ein.
Die zweijährige Pflanze kannst du entweder vorziehen oder direkt ins Beet aussäen. Es funktioniert beides ganz gut. Da ich meinen Mangold in diesem Jahr als Nachkultur im Knoblauchbeet eingeplant hatte, habe ich vorgezogen. So hatten die Pflanzen auch einen kleinen Vorsprung vor den Schnecken und haben deren Angriff gut überstanden. Das Vorziehen hat einen weiteren Vorteil: ich kann besser den Abstand zwischen den Pflanzen einschätzen. Auf einem ca. 1,50 m x 0,9 m großen Beet habe ich ca. 16 Pflanzen in drei Reihen leicht versetzt zueinander gepflanzt.
Nach dem auspflanzen solltest du für ausreichend Feuchtigkeit sorgen. Denn das Blattgemüse benötigt gleichmäßige Feuchtigkeit, damit es zart bleibt. Sobald die Pflanze größer wird, ist der Boden, bei entsprechender Bepflanzung, durch die großen, ausladenden Blätter vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt und kann die Feuchtigkeit gut halten. Die hohen Temperaturen der letzten Wochen hat der Mangold bei mir gut überstanden und ich musste ihn nur alle paar Tage mal gießen.
Und auch was den Zeitpunkt der Pflanzung angeht, lässt Mangold Dir viel Spielraum: viele Sorten kannst du ab Mitte April bis in den August hinein aussäen bzw. pflanzen. Damit kannst du Mangold sehr flexibel in deiner Beetplanung einsetzen.
Blattmangold vs. Stielmangold
Wie sein lateinischer Name Beta vulgaris verrät, ist Mangold u.a. mit der Roten Bete verwandt. Doch Mangold ist nicht gleich Mangold. Es wird grundsätzlich zwischen Stiel- und Blattmangold unterschieden. Blattmangold, auch Schnittmangold genannt, wächst ähnlich wie Spinat. Im Gegensatz zum Stielmangold erntet man beim Blattmangold nur die jungen Blätter.
Beim Stielmangold ist, wie der Name schon andeutet, der Stiel deutlich ausgeprägter. Sowohl in Länge als auch Breite. Und auch die Blätter wachsen deutlich üppiger als beim Blattmangold. Essen kannst du sowohl den Stiehl- als auch die Blätter. Während die Stiele schön knackig sind, kannst du die Blätter wie frischen Spinat verwenden.
Stielmangold ist heute in vielen Farben erhältlich. Neben den klassischen Sorten mit weißem Stiel und grünem Blatt, gibt es heute auch gelb-, rot- oder orangestielige Sorten. Dieses sind nicht nur ein schöner Farbtupfer im Beet, sondern sind meiner Meinung nach auch etwas aromatischer als die weißstieligen Verwandten.
Folgende Mangoldsorten habe ich schon angebaut und mag ich sehr gern:
Mangold richtig ernten
Blattmangold ist schon sehr früh erntebereit, denn Du erntest du nur die kleinen, zarten Blätter. Nach dem Schnitt treibt der Mangold in der Regel wieder aus. So kannst du je nach Sorten noch einige Male frische Blätter ernten. Diese kannst Du wie Spinat gekocht, aber auch roh als Salat zu Dir nehmen.
Auch den Stielmangold kannst du immer wieder beernten. Dazu schneidest du mit einem Messer immer nur die äußeren Stiele vorsichtig bodennah ab. Die neuen Stiele wachsen aus der Mitte nach. Deshalb solltest du darauf achten, dass du beim Schneiden nicht das Herz der Pflanze beschädigst. Auf diese Weise kannst Du Mangold je nach Sorte bis in den Herbst hinein ernten.
Wie kann ich Mangold lagern?
Während sich Mangold im Beet hervorragend hält, ist die Lagerung nach der Ernte leider nur kurz möglich. In ein feuchtes Tuch eingeschlagen hält sich das Gemüse maximal zwei Tage im Kühlschrank. Wenn die Blätter schon etwas schlaff sind, kannst du Stielmangold vor dem Kochen auch für eine Weile in ein großes Glas mit Wasser stellen. Er saugt das Wasser auf und wird dann wieder frischer. Dennoch solltest Du eine längere Lagerung vermeiden und Mangold am besten immer gleich nach der Ernte verwerten.
Mangold haltbar machen
Auch wenn die Aufbewahrung im Kühlschrank nur kurz möglich ist, so kannst du Mangold dennoch länger haltbar machen. Am besten funktioniert das, indem Du das Gemüse blanchierst und einfrierst. Auf diese Weise kannst du Mangold problemlos mehrere Monate im Tiefkühlschrank lagern.
Mangold vorbereiten
Um ein optimales Ergebnis zu erhalten, verarbeite ich Stiel und Blatt getrennt voneinander. Nach dem Waschen schneide ich also erstmal den Stiel vom Blatt ab. Die Stiele kannst du nun so schneiden, wie Du sie später am besten verwenden kannst. Ich schneide meist ca. 1 cm dicke Stücke ab. Bei manchen Verarbeitungsrunden lasse ich die Stücke auch etwas größer z.B. 3-4 cm. So kann ich je nach Gericht die richtige Größe auswählen.
Die Stiele schneide ich in der Regel in ca. 1 cm dicke Stücke. Da die Blätter recht groß sind, schneide ich sie zuerst entlang der Mittelrippe durch. Anschließend schneide ich die Blätter in die gewünschte Breite. Auch hier habe ich am liebsten zwei Varianten. Einmal ca. 1 cm breite Streifen, die z.B. gut geeignet sind für Suppen oder Rahmmangold, und einmal ca. 3-4 cm Streifen für Currys oder Gemüsepfannen.
Wie blanchiere ich Mangold?
Blanchieren ist wirklich einfach. Alles was du benötigst ist ein großer Topf mit leicht gesalzenem Wasser, eine Schöpfkelle, eine Schüssel mit Eiswasser und ein Geschirrtuch. Bau Dir am besten eine kleine Arbeitsstraße auf, so dass du das vorbereitete Gemüse vom Topf ins Eiswasser und von dort auf das Geschirrtuch weitergeben kannst.
Bring nun das Wasser im Topf zum kochen. Sobald es sprudelnd kocht, kann es mit dem Blanchieren losgehen. Nimm grundsätzlich immer nur kleine Portionen, damit das Wasser durch das Gemüse nicht zu sehr abkühlt. Wie bereits geschrieben verarbeite ich Stiele und Blätter getrennt. So kann ich für beides die ideale Blanchierzeit anwenden.
Gib nun also die erste Portion Stiele ins kochende Salzwasser. Lass sie dort für zwei Minuten sprudelnd kochen. Nach Ablauf der Zeit gibst du sie weiter in die Schüssel mit dem Eiswasser. Das kalte Wasser sorgt dafür, dass der Kochprozess rasch unterbrochen wird. Nach kurzer Abkühlung kommen die Stiele dann auf ein Geschirttuch bis alles trocken und abgekühlt ist.
Hast du alle Stiele auf diese Weise verarbeitet, geht es weiter mit den Blättern. Überprüfe nochmal dein Eiswasser und erneuere es gegebenenfalls. Der Ablauf an sich ist identisch, allerdings lässt du die Blätter nur eine Minute im kochenden Wasser.
Mangold einfrieren
Sobald du das gesamte Gemüse verarbeitet, getrocknet und abgekühlt ist, kannst du es nun portionsweise einfrieren. Auch hier lasse ich Blätter und Stiele in der Regel getrennt und friere sie einzeln ein. Die richtige Portionsgröße ist natürlich davon abhängig, für wie viele Personen du kochst. Ich verwende meist 250 g Portionen.
Jetzt fragst Du dich vielleicht, ob das Blanchieren wirklich notwendig ist. Du kannst Mangold grundsätzlich auch roh einfrieren. Das Blanchieren hilft Dir jedoch, dass das Gemüse länger haltbar bleibt. Denn durch das kurze Kochen und anschließende schnelle abkühlen, werden evtl. vorhandene Keime abgetötet. Zugleich werden zelleigene Enzyme inaktiviert, so dass das Gemüse nicht seine Farbe verliert.
Und wie verwende ich Mangold in der Küche?
Mangold ist wirklich vielseitig und ich mag besonders, dass ich zwei Komponenten habe: ein klassisches Blattgemüse und die knackigen Stiele. Die Blätter kannst im Prinzip für alles verwenden, was Du sonst mit Blattspinat machen würdest. Und auch die Mangoldstiele machen sich wunderbar in Gemüsepfannen, Curries oder herzhaften Pfannkuchenfüllungen.
Geschmacklich finde ich persönlich Mangold interessanter als Spinat. Er ist würziger und zerfällt auch nicht ganz so heftig wie Spinat. Da er in der Anbausaison immer wieder beerntet werden kann, hat er ein besseres Verhältnis von Anbaufläche und Ertrag. Und so ist er für mich persönlich die bessere Alternative zum Spinat.
Hast Du noch Fragen rund um den Anbau oder das Haltbarmachen von Mangold? Dann hinterlasse mir doch einen Kommentar. Und falls du noch auf der Suche nach einem tollen Mangoldrezept bist, dann schau doch mal bei meinem Rezept für Mangold-Ricotta-Cannelloni vorbei.
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